Ob Mensch oder Tier, wir alle wollen uns in der Regel (mehr oder weniger bewusst)fortpflanzen. Während sich der eine oder andere Mensch gegen seinen Fortpflanzungstrieb entscheiden kann oder muss, ist das bei Tieren nicht ganz so kontrolliert. Hier greifen wir Menschen ein, wenn wir keine kleinen Tierbabys unserer Haustiere wünschen oder eine Überpopulation bei Wildtieren droht.
In der Haustierhaltung sind Vögel auf uns Menschen angewiesen, da die Bedingungen, Eier zu legen, auf den ersten Blick denkbar schlecht sind. Manche Vögel werden dann sehr kreativ und nagen sich durch Windelpakete, um sich darin ein gemütliches Nest zu bauen oder kuscheln sich in Bücherschränken ein. So manch sehr engagiertes Vogelpaar hat sich sogar schon Löcher in Wände genagt – wenn Sie in Vogelforen unterwegs sind, werden Sie diese und andere Geschichten mit Sicherheit kennen.
Um zu vermeiden, dass Ihre geliebten Bücher dahingerafft werden oder sich Ihre Piepmätze einen anderen Platz in Ihrer Wohnung suchen, um Eier zu legen, empfehlen wir Ihnen einen Nistkasten. Vogelzüchter werden sich bestens mit dem Thema auskennen, doch Privatpersonen, die dieses Wunder einmal erleben möchten, sollten sich eingehend damit beschäftigen. Im Laufe dieses Ratgebers, zu dem natürlich auch unsere Nistkasten-Tests für australische Sittiche und Co. gehören, möchten wir allerdings auch ein Wort der Warnung aussprechen, über das Sie sich Gedanken machen sollten.
Produktbild | |||||
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Modell | Schwegler 102 Nistkasten | Elmato 10178 Nistkasten | Emsa Landhaus Nistkasten | Habau 2975 Nistkasten | Trixie 5632 Natural Living Nistkasten |
Optik | |||||
Verarbeitung | |||||
Strapazierfähigkeit | |||||
Komfort | |||||
Material | Holzbeton | Fichte | Kunststoff, Polypropylen | Holz, Kiefer | Holz |
Farbe | braun, weiß, grün, rot | natur | in unterschiedlichen Farben erhältlich | natur | natur |
Geeignet für | Meisen, Trauerschnäpper, Sperlinge, Gartenrotschwänze, Wendehälse, Fledermäuse | Blaumeisen | Blaumeisen, kleine Vögel, Haussperlinge | Meisen, Trauerschnäpper, Sperlinge, Kleiber | Nymphensittiche |
Höhe | 26 cm | 32 cm | 24 cm | 25 cm | 13 cm |
Einflugloch | 32 mm | 28 mm | 30 mm | 32 mm | Keine Angaben |
mit Aufhängung | |||||
witterungsbeständig | |||||
mit Reinigungsöffnung | |||||
mit Sitzstange | |||||
Besonderheit | Mit Aufhängebügel und Alunagel | Die Häuschen sind gut verarbeitet und lassen sich für die Reinigung ganz einfach öffnen | Be- und Entlüftung dank funktionalem Doppelboden sowie kleinen Schlitzen und Lüftungsöffnungen im Dachbereich | Die Reinigungsklappe an der Vorderseite erleichtert die Reinigung | Der aufklappbare Deckel erleichtert die Reinigung |
Vorteile und Nachteile |
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Unsere Testberichte: | Test folgt | Test folgt | Test folgt | Test folgt | Test folgt |
Eine Nistmulde ist unabdingbar
Preislich liegen die Kästen zwischen 5 und 25 Euro (z. B. von Trixie)
Achten Sie auf die richtige Größe des Nistkastens
Bereiten Sie sich auf eventuelle Brutprobleme vor, um richtig reagieren zu können
Ein Wellensittich ist kleiner als ein Nymphensittich – entsprechend brauchen sie unterschiedlich viel Platz im Nistkasten. Diese Tabelle soll Ihnen dabei helfen, die richtige Größe bei diesem Vogelzubehör auszuwählen.
Vogelart |
Grundfläche |
Höhe |
Einflugloch |
Agaporniden (Unzertrennliche) |
15 x 15 cm |
20 – 25 cm |
5 cm |
Aymarasittiche |
20 x 20 cm |
20 – 25 cm |
5 cm |
Wellensittiche |
20 x 20 cm |
20 – 25 cm |
5 cm |
Nymphensittiche |
30 x 30 cm |
30 cm |
6,5 cm |
Halsbandsittiche |
25 x 35 cm |
35 cm |
8 cm |
Die Größen können auch um einige Zentimeter voneinander abweichen, denn jeder bevorzugt etwas andere Maße. Nur zu groß sollten sie nicht ausfallen.
Es gibt eine Sache, auf die Sie unbedingt achten müssen, wenn Sie einen Nistkasten kaufen und Ihren Vögeln anbieten wollen. Ohne diese geht es nicht. Gemeint ist damit eine Mulde, in die die Vogelmutter ihre Eier legen kann.
Es scheint fast schon unbedeutend zu sein, doch fehlt diese, kommt es zu schweren Komplikationen während der Brut. Ohne diese Vertiefung kugeln die Eier im schlimmsten Fall durch den Kasten. Wenn sie eng beieinanderliegen, ist es für den Vogel einfacher, sie zu bebrüten und sie geben sich gegenseitig halt.
Fataler ist es für die geschlüpften Jungvögel, denn wenn diese auf dem flachen Boden liegen und das Vogelweibchen auf ihnen sitzt, kugeln die Hüftgelenke aus, woraus Hüftschäden entstehen. Werden diese zu spät bemerkt, kann an diesen und anderen Knochendeformationen oder zu Gelenkfehlstellungen nichts mehr gemacht werden.
Nur selten kann der vogelkundige Tierarzt etwas machen – das ist dann aber schmerzhaft und vor allem auch teuer. Mit einer Mulde im Kasten können Sie dieses Risiko zwar nicht ganz und gar ausschließen, aber auf ein Minimum reduzieren.
Ideal ist es auch, wenn der Kasten Ihrer Wahl eine Anflugstange besitzt und eine aufklappbare Wand, sodass Sie die kleinen Vögel besser beobachten können.
Im Handel werden Sie vor allem drei verschiedene Materialien finden, aus denen Nistkästen gefertigt sind. Sie bestehen entweder aus Holz, Ton oder Kunststoff. Die allermeisten werden Sie in Holzform vorfinden, weil dieses Material besonders natürlich ist und dazu auch noch hübsch aussieht. Ob Sie sich dabei für ein Modell aus glatten Platten in Häuschenform entscheiden oder lieber das rustikale Modell bevorzugen, ist ganz Ihre Entscheidung.
Da viele Vögel ihre Inneneinrichtung gerne beknabbern, empfehlen wir Ihnen auf jeden Fall einen Nistkasten aus unbehandeltem Holz. Plastikteile können, wenn sie verschluckt werden, gefährlich werden, und machen einen Besuch beim Tierarzt nötig. Ein Vogelhaus aus Ton kann schnell zerbrechen, wenn Sie es fallen lassen.
Grundsätzlich sind die Sitticharten in diesem Punkt recht unkompliziert – ganz anders also, als wenn es um ihre Volieren geht. Hier müssen Sie auf viele verschiedene Punkte achten, um ein artgerechtes zu Hause zu bieten.
Sicher fragen Sie sich, wo Sie den Nistkasten am besten anbringen sollten, damit die Brut ein voller Erfolg wird. Ganz so einfach ist das nicht zu beantworten, aber ein paar kleine Punkte sollten Sie beachten, damit es Ihren Lieblingen gut geht.
Die meisten Ziervögel mögen es hoch, weswegen Sie den Nistkasten entsprechend hoch aufhängen sollten. Bei Wellensittichen wird eine Höhe von zwei Metern empfohlen. Außerdem sollte sich die Brutmöglichkeit dort befinden, wo sich die Tiere sonst auch am meisten aufhalten. Wenn Sie merken, dass keine Brutstimmung aufkommen will, hängt er zu tief.
Auch wenn es wie eine gute Idee aussieht, ein Brutkasten hat nichts in der Nähe einer Heizung verloren, weil die Eier ausgetrocknet werden würden. Verzichten Sie auch auf die Anbringung im Käfig, denn das kann schnell zu eng werden. Wenn Sie mit mehr als einem Paar brüten, müssen Sie unbedingt ausreichend Abstand einhalten, da es sonst zu kämpferischem Revierverhalten kommt.
Etwas anders als bei Nistkästen für Kohlmeisen, Blaumeisen, Amseln und anderen Wildvögeln müssen Sie hier etwas genauer auf die Sauberkeit achten. Wie oft soll ein Brutkasten gereinigt werden? Eine gute Frage, über die sich nicht einmal Züchter einig sind. Manche machen es täglich, andere nur alle paar Tage.
Das hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, wie zutraulich die Tiere sind und wie sie auf diese Prozedur reagieren.
Manche Vögel reagieren so empfindlich, dass sie ihr Gelege oder ihre Küken aufgeben, manche Menschen verletzen die Küken bei der Entnahme auf dem Kasten – man muss also seinen eigenen Weg finden und sehr sensibel agieren.
Auf jeden Fall sollten Sie ab und an in den Kasten gucken, damit Sie sehen können, ob alles normal ist. Nur so können Sie rechtzeitig eingreifen, wenn etwas nicht nach Plan verläuft.
Einige von Ihnen kennen es sicherlich noch: Wer Papageien und Sittiche züchten (oder auch „der Natur ihren Lauf lassen“) wollte, der brauchte eine Zuchtgenehmigung, ganz gleich, ob Nachwuchs regelmäßig oder einmalig und auch unabhängig davon, ob ein Verkauf geplant war. Seit dem 1. Mai 2014 ist der § 17 g des Tierseuchengesetzes aufgehoben worden, nur knapp eineinhalb Jahre nach dem Wegfall der Psittakoseverordnung.
Das hat für allerhand Missstimmung auf der einen und Freude auf der anderen Seite gesorgt. Vogelhalter hatten Angst, dass nun allerhand Privatleute das Brüten beginnen und damit für allerhand tote, kranke und leidende Vögel sorgen, denn „ein bisschen Brüten lassen“ kann ja nicht so schwer sein.
Dass man sich dabei täuscht, wird vielen Amateurzüchtern erst bewusst, wenn es zu spät ist. Außerdem sorgte man sich um eine Überproduktion von Vögeln, denn die Züchter und Zoohandlungen bieten schon mehr als ausreichend Tiere, wovon viele oftmals kein zu Hause finden.
Nicht geändert hat sich allerdings das Gesetz, welches besagt, dass bestimmte Arten mit einem (geschlossenen) Ring beringt werden und gemeldet werden müssen – ebenso wie tote und neu geschlüpfte Tiere Nach § 11 des Tierschutzgesetzes müssen gewerbliche Züchter eine Erlaubnis bekommen. Ein Rest an Regeln bleibt also, doch für Hobbyzüchter ist es wesentlich einfacher geworden – davon mag man halten, was man möchte, denn beides hat seine Vor- und Nachteile.
Wir wissen, wie viel Spaß es macht, dieses Wunder der Natur zu erleben und die einzelnen Schritte mitzuverfolgen. Doch bedenken Sie bitte, wenn Sie Ihre Tiere brüten lassen möchten, dass es zu Komplikationen kommen kann. Wenn die Aufzuchtbedingungen nicht ideal sind, kann es nicht nur zu Revierkämpfen kommen, sondern auch dazu, dass die Elterntiere die Jungen verletzen oder töten.
Der falsche Nistkasten kann zu Behinderungen führen, die irreparabel sind und das Vogelleben ganz schön schwer machen. Sie brauchen ein starkes Nervenkostüm für das Gepiepe von vielen kleinen Vögelchen und Engagement, um für ausreichend Sauberkeit zu sorgen. Zu guter Letzt kostet die Vogelzucht auch Geld. Neben einmaligen Anschaffungen wie dem Nistkasten steht auch spezielles Futter auf dem Plan – manch ein Muttertier müssen Sie schon vorher auf das Eierleben vorbereiten.
Manche Vögel neigen zu hoher Aggressivität, wenn Nachwuchs da ist. Seien Sie auch darauf vorbereitet, dass die Elterntiere sterben oder den Nachwuchs verstoßen könnten. Dann müssen Sie eingreifen und die Eier ausbrüten oder die Kleinen großziehen – und das ist ein 24/7-Job.
Das alles sind nur ein paar kleine Dinge, die Sie bedenken sollten, wenn Sie planen, Ihre Vögel brüten zu lassen. Meistens geht es unkompliziert und voller Staunen vonstatten, doch man muss auch einmal über die negativen Dinge nachgedacht haben, um nicht vollkommen überrascht zu sein.
Die Vogelzucht ist faszinierend und es ist absolut verständlich, wenn man seine Vögel einmal brüten lassen möchte. Dagegen spricht, mit der richtigen Vorbereitung, auch nichts. Versuchen Sie sich im Vorfeld über alle Eventualitäten wie z. B. dem Legezwang zu informieren, damit Sie im Fall des Falles nicht in Panik geraten. Bei unserem Legezwang-Beispiel hangelt es sich um einen abnormen Bruttrieb des Weibchens, welcher sie quasi krampfhaft Brüten lässt. Doch es gibt noch viele weitere Komplikationen.
Die Wahl eines richtigen Nistkastens ist zum Glück nicht so schwer, auch wenn das Angebot groß ist. Einige Modelle haben sich aus gutem Grund durchgesetzt und werden auch in Zukunft noch gerne gekauft. Dennoch sollten Sie sich den Kasten Ihrer Wahl immer genau ansehen, denn ein paar Untaugliche gibt es natürlich schon auf dem Markt. Damit Ihnen das nicht passiert, empfehlen wir Ihnen unseren Nistkasten-Test, der Ihnen einige Modelle in jedem noch so kleinen Detail vorstellt.
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