Erdnüsse stellen einen der Hauptauslöser für Allergien dar – in den USA sollen laut Statistik 1,5 Millionen Menschen unter einer Erdnussallergie leiden, von denen 50-100 pro Jahr sterben. Auch in Deutschland gibt es Todesfälle, wobei es hier keine genauen Daten gibt. Da die Erdnussallergie sehr tückisch ist und zum sogenannten Typ 1 bzw. Soforttyp gehört, treten die Symptome direkt nach dem Verzehr auf. Leider gibt es wenige Behandlungsmöglichkeiten, weswegen Betroffene sich anders zu helfen wissen müssen. Während im Supermarkt auf die Verpackung geschaut werden kann, fehlt der entsprechende Allergenhinweis in Restaurants oder bei „To-Take-Away -Snacks“ oftmals und nicht selten kann einem kein Mitarbeiter helfen.
Um risikofreier genießen zu können, bietet die kalifornischeFirma NIMA einen sogenanntenErdnuss-Sensor an. Das handliche Testgerät ist hierzulande zwar noch nicht sonderlich bekannt, weil es hier noch nicht so lange erhältlich ist. Aus diesem Grund habe ich das Gerät für Sie auf seine Verarbeitung und sein Können getestet, damit Sie sich vor dem Kauf ein ausführliches Bild machen können.
Die Lieferung des NIMA Erdnuss-Sensors folgte erstaunlicherweise sehr schnell – nur wenige Werktage brauchte es, bis das Gerät und die Testkapseln geliefert wurden. Der Karton fällt recht klein aus und auf der Vorderseite ist ein Foto des Erdnuss-Testers abgebildet, wie er in der Hand gehalten wird – dieser scheint also wirklich handlich zu sein. Außerdem findet sich auf der Vorderseite ein Hinweis auf den Google Play und den AppStore – weil es eine App zu dem Tester gibt. Sämtliche Produktinformationen auf den Kartonseiten sind auf Englisch.
Auf der linken Seite kann eine Art lila Deckel herausgezogen werden, nach dessen Entfernen man das Gerät, die Tasche und das Kabel herausnehmen kann. Der Tester steckt sehr fest in einer Art schwarzer Plastikständer, wodurch er sehr sicher vor Transportschäden verpackt ist.
Im Karton befinden sich:
Die einzelnen Testkapseln befinden sich in einer Plastikverpackung, auf der auf Englisch eine kurze „Schritt für Schritt“-Anleitung aufgedruckt ist. Die Verpackungen sind mit einer kleinen Perforation ausgestattet, sodass sie ganz einfach geöffnet werden können.
Auf den Erdnusstester vonNIMAerhalten Sie die in Deutschland per Gesetz übliche Gewährleistung von zwei Jahren.
Derzeit (Stand Februar 2020) kostet das Erdnuss-Sensor-Starter-Kit von NIMA auf der eigenen Webseite zwischen 181 und 215,00Euro. Die 12er-Einwegkartuschen kosten ca. 63 Euro.
Der schmale Erdnuss-Tester ist komplett schwarz, dreieckig geformt und hat auf der Unterseite einen lila Rand. Die Oberfläche ist gummiert, sodass er besser in der Hand liegt und die Gefahr, dass er einem aus der Hand rutscht, gemindert wird – außerdem gibt es so keine unschönen Fingerabdrücke, da er, bis auf das Display und die Unterseite, komplett matt ist.
Die Aufbewahrungstasche ist aus einem schwarzen, dünnen Stoff und mit einem Zugband ausgestattet. Auf der rechten unteren Ecke findet sich das NIMA-Logo.
Insgesamt fühlt sich der Erdnuss-Sensor leicht und dennoch wertig an.
Die Maße des Erdnuss-Sensorssind:
Um ein Lebensmittel auf Erdnussanteile zu testen, muss zunächst die Kapsel präpariert werden. Dazu reißt man die Verpackung an der Perforation und schraubt die Kapsel im oberen Drittel auf. Für den Test habe ich einen Erdnuss-Schokoriegel und ein Stück Brot genommen, wobei ich mit dem Brot begonnen habe.
Ich habe ein kleines Stück Brot abgerupft und in die Kapsel gefüllt – es reicht eine erbsengroße Menge, mehr passt auch kaum in die Kapsel. Anschließend wird diese wieder zugeschraubt und in den Tester eingeschoben, bis es ein deutliches Klick-Geräusch gibt. Der Tester kann entweder vor oder nach dem Einlegen mit dem Knopf unter dem Display angeschaltet werden. Vor dem Test steht dort „Push button to start“ (zu Deutsch: „Zum Starten drücken“) – mit dem Drücken des Knopfes beginnt dann die Messung, die einige Minuten dauert und auf dem Display mit einem Ladebalken und einem Sternchensymbol angezeigt wird. Durch die Messung sind leise Geräusche wahrnehmbar, die aber selbst in einem ruhigen Restaurant nicht stören sollten.
Ist der Ladebalken vollständig „gefüllt“, ist der Test beendet. Bei dem Brot erschien am Ende ein Smily, was bedeutet, dass keine Erdnussanteile gefunden wurden. Bei dem Erdnuss-Schokoriegel wurde allerdings eine Erdnuss und „Peanut found“ angezeigt – was bedeutet, dass Allergiker das getestete Lebensmittel lieber nicht essen sollten.
Die App
Da ich über ein Android-Smartphone verfüge, habe ich mir die NIMA-App kostenlos aus dem Google Play Store heruntergeladen, die derzeit (Stand Februar 2020) allerdings nur auf Englisch erhältlich ist. Bei der ersten Nutzung ist es nötig, ein Konto zu registrieren, was entweder per E-Mail oder mit dem eigenen Facebook-Account geht.
Als Nächstes wird abgefragt, ob die App auf den Standort zugreifen darf. Damit werden dann automatisch Lokalitäten in der Nähe angezeigt, in denen andere Nutzer schon waren und Gerichte getestet haben. In Deutschland gibt es bisher nicht so viele Testpoints, aber das wird sich mit der Zeit sicher noch ändern. Sehr praktisch ist auch, dass sie eine Liste für abgepacktes Essen bzw. Marken führt, wobei auch hier noch nicht besonders viel Auswahl besteht. Selbstverständlich können eigene Tests eingepflegt werden, wenn man die App und das Testgerät miteinander koppelt.
Nötig ist die App allerdings nicht, um den Erdnuss-Sensor zu benutzen – sie dient nur als Ergänzung. Auch wenn man kein Englisch versteht, ist die Bedienung ziemlich einfach, weil es nicht sonderlich viele Menüpunkte gibt, sodass sie intuitiv bedient werden kann.
Da sie gleichermaßen für den Erdnuss-Tester von NIMA als auch für den Glutentester entwickelt wurde, muss in der Suchleiste entsprechend gefiltert werden – das geht mit einem Klick auf das Erdnuss- oder Getreidesymbol.
Es ist möglich, die einzelnen Bestandteile eines Gerichts zu testen oder eine Querprobe, indem von allem ein bisschen in die Kapsel gefüllt wird. Allerdings kann das dazu führen, dass das ganze Gericht stehen gelassen werden sollte. Beim Testen der einzelnen Bestandteile muss jedoch jedes Mal eine neue Kapsel genommen werden.
Wer dies beachtet, hat mit dem Erdnuss-Sensor von NIMA einen praktischen Helfer an der Seite, der anderen Gästen gar nicht weiter auffällt und sehr dezent testet. Er ist handlich und kann überall mit hingenommen werden – für den Transport reicht im Grunde eine Hosentasche. Dennoch ersetzt er nicht die eigenen Adleraugen, die immer zusätzlich aufpassen sollten, woraus die Nahrungsmittel bestehen. Besonders praktisch empfinde ich die App, weil man, gerade wenn man an einem Ort ist, den man nicht kennt, schnell herausfinden kann, wo andere Menschen mit einer Erdnussallergie gegessen haben und was sie bedenkenlos essen können. So fällt der ein oder andere Test weg.
Lebensmittel | Erdnuss / Erdnuss-Öl |
Genauigkeit | 97,6 % |
Stromversorgung | aufladbarer Akku |
Gewicht | - g |
Messbereich | 10 ppm |
Lieferumfang | Erdnusssensor, USB-Ladekabel, Schutzhülle |
LCD Display | |
Maße | 7 x 5,6 x 2 cm |
Verschiedene Lebensmittel testbar | |
mit App | |
Besonderheit | Kapseln können nachgekauft oder als Abo bezogen werden |