Unter dem Namen Therapiekreisel, Wackelbrett oder Balancebrett findet man derzeit ein breites Angebotsspektrum an Balance Boards. Es gibt verschiedene Materialien, Formen und Techniken, aber im Endeffekt ist das Prinzip immer das selbe: mit normalen Trainingsübungen den maximalen Effekt erreichen, das Gleichgewicht zu trainieren und an der Koordination zu arbeiten. Im medizinischen Bereich sind die Boards schon lange bei Physiotherapie und Reha im Einsatz. Nun haben auch Fitnessstudios und Kampfsport-Dojos den Nutzen der Wackelbretter entdeckt.
Muss man aber hundert Euro oder mehr ausgeben, oder reicht ein einfacher Kreisel aus? Ich habe das „Circulum“ von DoYourFitness für Sie gründlich getestet. Sehen Sie sich die Vor- und Nachteile, die sich während des Tests des Balance-Boards ergeben haben an und entscheiden Sie, ob das „Circulum“ das richtige Wackelbrett für Ihre Ansprüche ist.
Innerhalb von zwei Werktagen Lieferzeit nach Bestellung kam das Balance Board bei mir an. Die Umverpackung ist ein weißer Karton ohne jede Aufschrift. Lediglich auf einem kleinen Aufkleber kann man „Circulum“ und „klein“ lesen. Als Überraschungsgeschenk ist dieses Balance Board also durchaus geeignet. Im Inneren des Kartons ist außer dem, in einer Folientüte verpacktem, Wackelbrett, nichts weiter. Eine Anleitung und eine Garantiekarte sucht man vergebens.
Der Hersteller DoYourSports bietet eine kostenlose Rücksendung an. Die Rückgabe ist einen ganzen Monat lang, ohne Angabe von Gründen, möglich. Es gibt die gesetzliche Gewährleistungsfrist von zwei Jahren, wobei erst nach einem halben Jahr eine Begründung/Beweispflicht besteht.
Mit knapp 20 Euro (Stand Januar 2021) gehört das Balance-Board von DoYourFitness preislich zu den günstigsten Geräten. Das preisliche Feld reicht derzeit bei Scheiben-Balance-Boards wie dem „Circulum“ von 12 Euro bis 100 Euro.
Das Balance Board hat einen Durchmesser von ca. 35,5 cm, was einem Servierteller entspricht. Die Stehfläche, die mit 120 runden Noppen, die nach Innen ausgehöhlt sind, versehen ist, ist in Schwarz gehalten und etwa 12cm breit. In der Mitte befindet sich eine hellgrüne Scheibe mit einem Durchmesser von ca. 11cm auf der das Logo von DoYourFitness in Weiß aufgedruckt ist.
Auf der Unterseite sind zur Stabilisierung Speichen und eine etwas abgerundete 3cm hohe Plastikerhebung, um das Board zum Wackeln zu bringen. Ohne die Unterseite könnte das Balance Board als Frisbee durchgehen, wobei es dafür mit seinem Gewicht von knapp einem Kilo zu schwer wäre.
Zwar ist bei der Lieferung keine Anleitung und auch kein Trainingsplan dabei, aber auf der Herstellerseite gibt es einen Trainingsplan für Gleichgewichtsübungen (Balance Training), wie auch einen Trainingsplan für Bauch-Beine-Po-Übungen die man teilweise mit dem Balance-Board-Training verbinden kann. Alle Übungen sind ausführlich bebildert und detailliert beschrieben.
Nach etwas Training zum Aufwärmen und vielen Dehnübungen, kann das Training mit dem Wackelbrett losgehen. Ohne Matte geht bei Anwendern mit Dielenboden allerdings nichts, denn der Therapiekreisel hinterlässt in Verbindung von etwas höherem Körpergewicht Spuren auf dem Holz.
Als erste Übung führte ich das Knieheben mit Außenrotation durch. Das Hartplastikboard ist mit runden Erhebungen versehen, die das Rutschen verhindern sollen. Ich muss sagen, dass ich trotzdem mit meinen Turnschuhen bei dieser Übung anfangs immer mal wieder abrutschte. Als ich dann meine Schuhe auszog, hatte ich nicht nur besseren Grip, sondern auch eine Fußmassage durch die Noppen – sehr angenehm.
Bei diesem Training werden besonders die Bein- und Rumpfmuskulatur beansprucht, was ich auch schnell fühlte. Hinzu kommt, durch das Ausgleichen des Wackelns, auch die Wadenmuskulatur und die Fußgelenke zum Einsatz.
Es gibt bei dem Knieheben mit Außenrotation noch einen erhöhten Schwierigkeitsgrad mit dem Knie auf dem Schoß, aber so fit bin ich noch nicht. Nach einer Haltezeit von 20 Sekunden, die mir sehr lang vorkamen, und zwei Sätzen, war es Zeit für die nächste Übung.
Als zweite Trainingsübung hatte ich mir die Standwaage ausgesucht. Ich muss gestehen, dass ich es nicht ganz schaffte meinen Körper nach hinten auf eine gerade Linie zu heben. Mal lag ich darüber und mal darunter – je nach Boardposition. Das lag aber nicht am „Circulum“ sondern an mir.
Was ich während des Tests feststellte, war, dass jede Übung „trocken“ ausgeführt kinderleicht war, aber auf dem Board in einer ganz anderen Liga spielte. Das Balance-Board hat alles intensiviert und mir vor Augen geführt, dass meine Körperbeherrschung und meine Balance noch sehr ausbaufähig sind. Das Wackeln selbst ist, im Vergleich zu anderen Balance Boards, moderat, so dass auch Anfänger wie ich bestens mit dem „Circulum“ trainieren können.
Das Balance Board „Circulum“ von DoYourFitness ist ein tolles, kleines Balance Board für Anfänger. Durch das mäßige Wackeln, kann man sich schnell darauf einstellen und so alle Übungen nach einiger Trainingszeit meistern. Profisportler, die es gerne sehr schwierig und wackelig haben, sollten ein Board mit größerer Kugel wählen. Die Oberfläche des Hartplastik-Boards ist glatt, wenn auch mit vielen runden Noppen versehen. Barfuß kann man sich prima darauf halten und die Reflexzonen der Fußsohlen massieren lassen.
Durchmesser | 41 cm |
maximales Körpergewicht | 120 kg |
Anwendungsgebiet | Einsatz im Fitness-Bereich, im Therapie-Bereich und Physiotraining |
Farbe | schwarz, grün |
Material | Kunststoff |
rutschsichere Oberfläche | |
strukturierte Oberfläche | |
Besonderheit | Zum Trainieren von Kraft, Koordination und Gleichgewicht, sowie zur Verbesserung der inter- und intramuskulären Koordination |