Die neue Generation der digitalen sprachgesteuerten Assistenten ist da, um das Erbe von „Siri“, „Cortana“ und Co. anzutreten. Sie sollen alles können, was man von den Sprachassistenten kennt und noch vieles mehr.
Bisher sahen die Leistungen so aus, dass man per Knopfdruck und Ansprache die folgenden Funktionen nutzen konnte:
All das können Siri und ihre Artgenossen auch schon lange. Was können die neuen Echo Boxen also, was wir nicht schon kennen? Sie können Smart-Geräte im Haushalt steuern. Gut, Siri kann auch Rollos öffnen und Lampen dimmen, aber mit der Echo Box sollen noch mehr Geräte gesteuert werden können. Der eigentliche Clou ist allerdings, dass all das ohne eine Fingerbewegung geht. Man ruft der Echo Box einfach zu, was sie tun soll. Ob das mit der Spracherkennung, des Assistenten namens „Alexa“ der Echo Dot funktioniert, und ob auch alle Aufgaben zu meiner Zufriedenheit ausgeführt wurden, erfahren Sie in diesem Testbericht.
Drei Tage nach der Bestellung kam die Echo Dot Box bei mir an. Die Umverpackung war ein neutraler kleiner Amazonkarton, der noch nichts über den Inhalt verriet. Im Inneren war der Produktkarton des Echo-Lautsprechers und etwas Füllmaterial. Auf dem blauen Karton, der mit einem Aufhängehaken versehen ist, sieht man die Echo Dot Box als Produktfoto in Schwarz.
Auf der Vorderseite des Kartons sieht man außer dem Produktnamen „echo (gesprochen: Ecko) dot“, einen Hinweis auf die Fernfeld-Sprachsteuerung, das Amazon-Logo und die folgenden Frage- und Anwendungsbeispiele:
Auf der Rückseite finden sich die Produkthighlights in kurzen Absätzen:
Echo Dot ist mit Alexa verbunden, einem cloudbasierten Sprachservice, der immer mehr dazulernt. Fragen Sie einfach und Alexa stellt Informationen bereit, spielt Musik, liest die Nachrichten vor, stellt Wecker, steuert Smart Home-Geräte und vieles mehr.
Verbinden Sie Lautsprecher über Bluetooth oder mithilfe eines Audiokabels und streamen Sie Musik direkt von Spotify, TuneIn, Amazon Music und vielen weiteren. (Anmerkung des Verfassers: bis auf TuneIn sind alle kostenpflichtig)
Mit sieben Mikrofonen, Richtstrahltechnologie und Geräuschunterdrückung hört Echo Dot Sie von der anderen Seite des Raumes und antwortet über den integrierten Lautsprecher oder einem verbundenen Lautsprecher.
Bitten Sie Alexa, Ihre Lampen einzuschalten, die Temperatur einzustellen oder andere, über WLAN verbundene, Haushaltsgeräte von Netatmo, Philips Hue und weitere zu steuern.
Auf der rechten Seite des Kartons steht nur „amazon echo dot“ und auf der linken Seite findet man kleine Icons mit den Funktionen:
Des Weiteren stehen dort noch der Lieferumfang und einige Skills der Echo Box, wie:
Ziemlich weit unten steht noch der Hinweis: „Bestimmte Angebote können jederzeit geändert oder entfernt werden, sind eventuell nicht in allen Regionen verfügbar und erfordern möglicherweise ein separates Abo.“ Hier sollte erwähnt werden, dass auch immer neue Skills hinzukommen können.
Wenn man den Karton geöffnet hat, kann man das Innenleben herausziehen. Die schwarze Pappkonstruktion birgt den Echo Dot, der zusätzlich in transparentem Plastik eingeschweißt ist und die folgenden weiteren Bestandteile des Lieferumfangs:
Garantieleistung
Amazon gewährt auf den Echo eine beschränkte Garantie von einem Jahr ab Kaufdatum. Diese schränkt allerdings nicht die gesetzliche Gewährleistung auf Produktionsmängel ein, die in Deutschland zwei Jahre beträgt. Die Garantie umfasst allerdings auch nur die Hardwarekomponenten und auch nur Produktionsfehler. Hinzu kommt ein Rückgaberecht von 30 Tagen ab Kaufdatum, wenn das Echo noch im Originalzustand ist.
Der Echo-Box-Lautsprecher „Echo Dot“ kostet derzeit (Stand Mai 2020) knapp 60 Euro. Das Konkurrenzprodukt „Google Home“ von Google liegt derzeit zwischen 160 und 200 Euro und der große Bruder des Echo Dots, der Echo, kostet derzeit etwa 180 Euro (hat aber einen relativ großen Lautsprecher verbaut).
Der „Echo“ bringt ein Gewicht von ca. 163 g auf die Waage und hat die folgende Maße: 8,35 x 8,35 x 3,2 cm. Das Kabel des Netzteils wird mit einem USB-an-Mikro-USB-Kabel an den Echo Dot angeschlossen. Der Echo Dot besitzt keinen Akku. Das Netzteil hat die folgenden Spezifikationen 9 Volt, 1,8 Ampere.
Weitere technische Spezifikationen:
Er muss mit WLAN verbunden sein. Die Sprach-App „Alexa“ ist kompatibel mit Fire OS-, Android- und iOS-Geräten sowie mit Desktopbrowsern. Einige Skills und Dienste, die in den USA verfügbar sind, sind in Deutschland nicht zugänglich oder erfordern Gebühren bzw. Abonnements.
Der „Echo Dot“ besitzt:
Die Form entspricht der eines regulären Ice-Hockey-Pucks oder einem etwas zu großen Pullmoll-Döschen. Derzeit gibt es den Echo Dot nur in Schwarz und Weiß – mir liegt die schwarze Version vor.
An der Oberseite des Geräts befindet sich ein schmaler LED-Lichtring , mit dem man sehen kann, wann Alexa aktiv ist. In der Mitte der Oberseite findet man auch die vier kreisförmig angeordneten Bedienbuttons – die Aktionstaste, die Mikrofon-aus-Taste, eine Lauter- und eine Leiser-Taste – sowie in deren Mitte eine kleine Betriebsleuchte.
Auf der Unterseite ist eine Gummierung und eine kleine Reset-Möglichkeit angebracht. Der restliche Korpus hat keine Funktion, wodurch es eine Vielzahl von dekorativen Hüllen für den Echo-Dot gibt.
Außer dem Garantiehinweis und der Bedienungsanleitung war noch ein Kärtchen mit Beispielbefehlen und -fragen im Lieferumfang, damit man ohne viel Einlesen gleich Spaß mit dem flachen Speaker haben kann.
Da es nur vier Bedienelemente und das Netzteil gibt, ist die Bedienung des „Echo Dot“ sehr einfach. Am USB-Anschluss wird er mit dem Netzteil durch das mitgelieferte USB-Kabel verbunden. Mit einem 3,5-mm-Klinkenkabel, welches nicht im Lieferumfang enthalten ist, kann man den Echo Dot auch per AUX mit einem anderen Lautsprecher, der nicht über Bluetooth verfügt, verbinden.
Hiermit kann man den Wecker und den Timer manuell ausschalten und die Echo Box aktivieren.
Wenn diese Taste betätigt wird, leuchtet der LED-Ring rot und das Mikrofon ist aus und nimmt nicht mehr auf. Erneutes Betätigen schaltet das Mikrofon wieder ein.
Mit den beiden Lautstärketasten kann manuell die Lautstärke angepasst werden.
Um den „Echo Dot“ etwas anzufangen, muss man zuerst die Alex-App von Amazon laden. Das ist auf dem PC, Tablet und Smartphone möglich. Der Link ((Link zu http://alexa.amazon.de)) zur kostenlosen App, steht in der Bedienungsanleitung. Die Einrichtung sollte automatisch starten, aber man kann auch manuell ein neues Gerät einrichten. Hierfür braucht man allerdings sein WLAN-Passwort. Nach der Einrichtung braucht man nur „Alexa“ sagen, um die Sprachassistentin zu aktivieren. Man kann den Namen auch in der App zu „Computer“ oder „Amazon“ ändern, wenn man möchte. In der App sieht man auch den Verlauf aller Fragen, die man an den „Echo“ gestellt hat, da diese gespeichert werden.
Laut der Website my.echo.de ist Alexa in der Lage mit den folgenden Anbietern zu kooperieren und deren Produkte (zumindest einen Teil davon) zu steuern:
Nachdem ich den Echo Dot an den Strom angeschlossen hatte, leuchtete der Lichtring Blau im Kreis. Die Alexa-App hatte ich bereits heruntergeladen, aber noch nicht geöffnet, um sie im „Echo“ zu installieren. Die Verbindung war mehr oder weniger ohne eigenes Zutun möglich – mein WLAN-Passwort wurde aber abgefragt. Etwa eine halbe Minute später leuchtete der blaue Ring orange und Alexa begrüßte mich.
Die von Amazon vorgeschlagenen Fragen und Aufgaben meisterte der Echo Dot wie erwartet ohne Probleme. Wenn man selbst kreativ wird, sieht es ein wenig anders aus. Bei vielen Fragen wusste Alexa keine Antwort und erwiderte beispielsweise:
„Etwas ist schief gelaufen“
„Das weiß ich leider nicht“
„Das gehört genau zu den Dingen, die ich nicht weiß“
„Ich kann Deine Frage leider nicht beantworten“
Die Spracherkennung funktioniert aber sehr gut. Nicht einmal kam das berüchtigte „Entschuldigung, ich habe Deine Frage nicht verstanden.“ Ich spreche allerdings auch sehr sauberes Hochdeutsch mit Alexa. Bei Dialekten wird es sicher schwieriger.
Die Verbindung per Klinkenkabel mit meiner alten Stereo-Anlage war problemlos möglich und schon erklang Alexas Stimme aus meinen alten Boxen.
Der kleine Speaker ist nicht für das Wiedergeben von Musik direkt im Gerät selbst gedacht. Der eingebaute Lautsprecher ist für Antworten von Alexa und Tonsignale konstruiert. Aber man kann, wenn gerade keine Hi-Fi-Anlage oder Speaker zur Hand ist, auch direkt über den Echo Dot Musik und Hörbücher hören. Die Qualität entspricht einem günstigen, kleinen Bluetooth-Lautsprecher und ist bei Zimmerlautstärke okay.
Man kann leider mit dem Echo Dot nicht auf die eigene iTunes-Kollektion zugreifen, was sehr schade ist. Der Echo Dot ist derzeit nur kompatibel mit den folgenden kostenpflichtigen Musikquellen:
Es gibt nur eine kostenlose kompatible Musikquelle:
Bei hoher Lautstärke verstand Alexa mich erst beim dritten Versuch. Beim Abspielen von Musik Alexa fährt die App die Musik sofort runter und es wird kurz still.
Da der Echo Dot immer nur ein Gerät ansteuern kann, ist ein Multi-Room-Sound, bei dem der gleiche Song zeitgleich auf mehreren Speakern ausgegeben wird, nicht möglich, was sehr schade ist.
Um sprachgesteuerte Einkäufe durchzuführen, hat man nur Amazon.de zur Verfügung. Man kann aber mit Alexa eine Familieneinkaufsliste zusammenstellen. Da jeder die Einkaufsliste ergänzen kann, funktioniert die Box wie eine Tafel, auf die jeder etwas ergänzen kann.
Mit einer melodischen Tonfolge wird man geweckt oder das Ende der programmierten Timerzeit signalisiert. Hier gibt es keine Probleme.
Hier kann Alexa alles, was auch Siri und Cortana können. Hinzu kommen die sogenannten „Skills“, welche besondere Funktionen sind. Ein solcher Skill ist die Deutsche Bahn. Leider ist diese, die auch auf der Verpackung beworben wird, sehr unfertig. Nur Fahrpläne der DB kann man sich ansagen lassen. Fahrkarten kaufen muss man nach wie vor manuell. U- und S-Bahn-Auskünfte bekommt man übrigens noch nicht. Mit Zusammenhängen tut sich der Echo Dot auch noch schwer. Wenn Sie nach dem letzten Spielergebnis des 1. FC St. Pauli fragen bekommen Sie eine Antwort. Wenn Sie danach fragen „Alexa, gibt es noch zwei Karten für das nächste Spiel“ ist die Box überfordert.
Wer gute Speaker zu Hause hat und auf neue Gadgets abfährt, kann zu dem Preis getrost zugreifen. Sein großer Bruder hat im Vergleich, wenn man Lautsprecher hat, auch nicht mehr drauf und ist dreimal so teuer. Sehr viele Verwendungsmöglichkeiten, die jene von Siri und Co. übersteigen hat der Echo Dot nicht, aber es sollen ja stetig neue Skills hinzukommen. Bleibt jedoch zu hoffen, dass diese nicht mit Mehrkosten verbunden sein werden. Und: man muss nichts in die Hand nehmen oder drücken, wenn man nicht will. Das ist wohl, zusammen mit der guten Spracherkennung, das größte Plus des Echo Dot.
Maße | 83,5 x 83,5 x 32 mm |
Gewicht | 163 Gramm |
Systemanforderungen | Kompatibel mit Fire OS-, Android- und iOS-Geräten |
Lieferumfang | Amazon Echo Dot, Netzteil (9 W), USB-Ladekabel und Kurzanleitung |
Kabellänge | 3,5 mm |
Farben | schwarz & weiß |
Steuerarten | Lampen, Lichtschalter, Thermostate und mehr mit kompatiblen verbundenen Geräten von WeMo, Philips Hue, Netatmo, Innogy, tado° |
W-LAN Verbindung | |
Bluetoothverbindung | |
Skills von Drittanbietern möglich | |
Besonderheiten | klein & praktisch |