Sie soll viele alltägliche Handgriffe enorm erleichtern, indem sie alles über Sprache steuert – die „Echo“ mit ihrem Sprachassistenten „Alexa“. Bereits auf dem US-amerikanischen Markt etabliert, hat Amazon mit der Echo-Lautsprecher-Box jetzt auch deutsche Technikfreunde im Visier. Zu den Aufgaben des smarten Speakers gehören alle Dinge, die wir schon von „Siri“, „Cortana“ und Co. gewöhnt sind.
Hierzu zählen u. a.:
Aber Echo soll noch einiges mehr können. Per Sprachsteuerung soll sie Smart-Homes organisieren, einkaufen und lernen kann die Box auch noch. Ob alle Erwartungen von „Alexa“ erfüllt wurden, erfahren Sie in diesem Testbericht.
Drei Tage nach der Bestellung kam die Echo Box bei mir an. Die Umverpackung war ein neutraler Amazonkarton, der noch nichts über den Inhalt verriet. Im Inneren war der Produktkarton des Echo-Lautsprechers in einem blauen Sleeve mit Aufdruck. Auf dem Sleeve sieht man das Produktfoto der Echo Box in Schwarz und Originalgröße.
Auf der Vorderseite des Sleeves sieht man außer dem Produktnamen „Echo“, einen Hinweis auf die Fernfeld-Sprachsteuerung, das Amazon-Logo und die folgenden Frage- und Anwendungsbeispiele:
Auf der Rückseite finden sich die Produkthighlights in kurzen Absätzen. Zu Ihnen gehören:
Auf der rechten Seite des Sleeves steht nur „amazon echo“ und auf der linken Seite erfährt man noch mehr über die Funktionen, den Lieferumfang und einige Skills der Echo Box. Ziemlich weit unten steht noch der Hinweis: „Bestimmte Angebote können jederzeit geändert oder entfernt werden, sind eventuell nicht in allen Regionen verfügbar und erfordern möglicherweise ein separates Abo.“ Hier sollte erwähnt werden, dass auch immer neue Skills hinzukommen können.
Außen ist der eigentliche Produktkarton, nachdem man das Sleeve abgezogen hat, in schlichtem Schwarz gehalten und im Inneren Schwarz/Türkisblau. Neben dem Echo, der zusätzlich in transparentem Plastik eingeschweißt ist, ist ein kleiner schwarzer Karton enthalten, in dem sich das Netzteil verbirgt.
Außer dem Echo waren die folgenden Bestandteile enthalten:
Garantieleistung
Amazon gewährt auf den Echo eine beschränkte Garantie von einem Jahr ab Kaufdatum. Diese schränkt allerdings nicht die gesetzliche Gewährleistung auf Produktionsmängel, die in Deutschland zwei Jahre beträgt ein. Die Garantie umfasst allerdings auch nur die Hardwarekomponenten und auch nur Produktionsfehler. Hinzu kommt ein Rückgaberecht von 30 Tagen ab Kaufdatum, wenn das Echo noch im Originalzustand ist.
Der Echo-Box-Lautsprecher „Echo“ kostet derzeit (Stand Mai 2020) knapp 180 Euro. Das Konkurrenzprodukt „Google Home“ von Google liegt derzeit zwischen 160 und 200 Euro.
Der „Echo“ bringt ein Gewicht von ca. 1064 g auf die Waage und hat die folgende Maße: 23,5 x 8,35 x 8,35 cm. Das Kabel des Netzteils ist 1,8 m lang und der Echo braucht 21 Watt.
Weitere technische Spezifikationen:
Er muss mit WLAN verbunden sein. Die Sprach-App „Alexa“ ist kompatibel mit Fire OS-, Android- und iOS-Geräten sowie mit Desktopbrowsern. Einige Skills und Dienste, die in den USA verfügbar sind, sind in Deutschland nicht zugänglich oder erfordern Gebühren bzw. Abonnements.
Der „Echo“ besitzt:
Derzeit gibt es den Echo nur in Schwarz und Weiß – mir liegt die schwarze Version vor. Die Form des Echos ist zylindrisch und ähnelt einem herkömmlichen Bluetooth-Lautsprecher in dünnerer Dosenform.
An der Oberseite des Geräts befindet sich der Lautstärkering, der mit einem schmalen LED-Lichtring umschlossen ist, mit dem man die Lautstärke verändern kann. In der Mitte der Oberseite findet man auch die beiden Bedienbuttons – die Aktionstaste und die Mikrofon-aus-Taste – mit denen man den Echo auch manuell, wie bei einem normalen Lautsprecher bedienen kann.
Die untere Hälfte ist für das Lautsprechergitter reserviert. Am Fuß befindet sich ein dezent in Grau gehaltenes Amazon-Logo. Auf der gummierten Unterseite, findet man, wenn man genau hinsieht, eine Resetmöglichkeit.
Außer dem Garantiehinweis und der Bedienungsanleitung war noch ein Kärtchen mit Beispielbefehlen und -fragen im Lieferumfang, damit man ohne viel Einlesen gleich Spaß mit der Dose haben kann. Vorgeschlagen wurden u. a. die folgenden Anwendungen:
Alexa, spiele Prime Music ab.
Alexa, gib meine Dinnerparty-Playlist zufällig wieder.
Alexa, wie heißt dieser Song?
Alexa, bestelle Waschmittel nach.
Alexa, wo ist meine Bestellung?
Es gibt noch weitere Beispiele zu den Aufgabenfeldern „Nachrichten, Wetter und Verkehr“, „Smart Home“, „Fragen, Antworten und Listen“, „Shows, Podcasts und Radio“, „Wecker und Timer“, „Sport“ sowie Steuerungsbefehle.
Da es nur drei Bedienelemente und das Netzkabel gibt, ist die Bedienung des „Echo“ denkbar einfach. Unter dem Gerät ist der Anschluss für das Netzkabel, welches immer angeschlossen sein muss, da es keinen mobilen Betrieb mit Akku gibt. Als optimalen Standort sollte man einen zentralen Platz wählen, der mindestens 20 cm von der Wand entfernt ist.
Hiermit kann man den Wecker und den Timer manuell ausschalten und die Echo Box aktivieren.
Wenn diese Taste betätigt wird, leuchtet der LED-Ring rot und das Mikrofon ist aus und nimmt nicht mehr auf. Erneutes Betätigen schaltet das Mikrofon wieder ein.
Drehen des Rings kontrolliert die Lautstärke.
Um mit dem „Echo“ etwas anzufangen, muss man zuerst die Alex-App von Amazon laden. Das ist auf dem PC, Tablet und Smartphone möglich. Der Link ((Link zu http://alexa.amazon.de)) zur kostenlosen App, steht in der Bedienungsanleitung. Die Einrichtung sollte automatisch starten, aber man kann auch manuell ein neues Gerät einrichten. Hierfür sollte man allerdings sein WLAN-Passwort zur Hand haben. Nach der Einrichtung braucht man nur „Alexa“ sagen, um die Sprachassistentin zu aktivieren. Man kann den Namen auch in der App zu „Computer“ oder „Amazon“ ändern, wenn man möchte. In der App sieht man auch den Verlauf aller Fragen, die man an den „Echo“ gestellt hat, da diese gespeichert werden.
Bisherige Skills und Kooperationen
Auf my.echo.de ist zu lesen, dass Alexa einen Teil der Produkte der folgenden Hersteller/Anbieter/Marken ansteuern kann:
Nachdem ich das Netzteil an der Unterseite des „Echo“ eingesteckt und an den Stromkreis angeschlossen hatte, leuchtete der LED-Ring in Regenbogenfarben auf. Die Alexa-App hatte ich bereits heruntergeladen, aber noch nicht geöffnet, um sie im „Echo“ zu installieren. Die Verbindung war mehr oder weniger ohne eigenes Zutun möglich – mein WLAN-Passwort wurde aber abgefragt.
Nachdem „Alexa“, die die Sprachsteuerung und verbalen Assistenten darstellt, im Speaker installiert war, und ich Sie mit „Hallo Alexa“ begrüßte, leuchtete der LED-Ring Blau und sie antwortete schlicht mit „Hallo“. Immer wenn ich mich an „Alexa“ wende, leuchtet der LED-Ring in Blau.
Bei einem intensiven Test, bei dem ich mich nur anfänglich an die Amazon-Beispielfragen hielt, bekam ich relativ oft die folgenden Antworten zu hören:
„Das gehört genau zu den Dingen, die ich nicht weiß.“
„Ich kann Deine Frage leider nicht beantworten“
„Etwas ist schief gelaufen“
„Das weiß ich leider nicht“
In diesen Fällen öffnete sich auf meinem verbundenen Smartphone (iPhone 5s) eine Bing-Suche, was mich, als überzeugten Google-Fan in Bezug auf Suchmaschinen, etwas störte.
Nur einmal entgegnete mit Alexa „Entschuldigung, ich habe Deine Frage nicht verstanden.“ Die Spracherkennung funktioniert zumindest bei einem Hamburger Hochdeutsch sehr gut. Wie es bei stärkeren Dialekten aussieht, weiß ich nicht. Alexa soll aber lernfähig sein und sich auf den Nutzer mit der Zeit einstellen – daher brauchen Sachsen (Sorry liebe Sachsen! Mir fällt gerade kein anderes Beispiel ein) wohl etwas länger mit der Box, bis sie anstandslos verstanden werden.
Wer Alexas Stimme besonders gerne mag oder sich einen Spaß machen will, kann sie bitten, die Fibonacci-Folge zu sagen. Irgendwann muss man allerdings „Alexa, Stopp!“ sagen.
Leider konnte „Alexa“ nichts mit meiner iTunes-Kollektion anfangen, wodurch meine Musikquellenauswahl auf Radiosender beschränkt war. Der „Echo“ ist derzeit nur kompatibel mit den folgenden Musikquellen:
Da nur TuneIn kostenlos ist, habe ich auch nur diesen Dienst für Sie getestet. Ich finde es fragwürdig, fast nur kostenpflichte Skills anzubieten.
Der Sound des kleinen Speakers ist ganz ordentlich, kann aber nicht mit reinen Bluetooth-Lautsprechern dieser Größe und Preisklasse mithalten. Die Höhen übersteuern manchmal und der Sound ist stellenweise ein wenig flach. Der Bass ist ganz ordentlich für die Größe, aber nicht vergleichbar mit reinen Bluetooth-Lautsprechern ähnlicher Preisklasse. Auch besonders laut ist der Echo nicht, aber es reicht aus um ein mittelgroßes Wohnzimmer zu beschallen.
Bei voller Lautstärke musste ich allerdings Alexa zweimal ansprechen, bis sie mich hörte. Wenn man beim Abspielen von Musik Alexa eine Anweisung gibt, fährt sie die Musik sofort runter. Also bei „Lauter“ oder „Lautstärke 9“ wird es erst mal still, bevor sie dann weiter abspielt und lauter oder leiser stellt.
Es ist schade, dass man die Musik mit der „Echo“ nur über den Speaker selbst abspielen kann. Eine Steuerung von anderen Speakern wäre ein schöneres Sounderlebnis gewesen. Man kann auch nur ein Ausgabegerät ansteuern. Also, selbst wenn man mehrere „Echos“ hätte, würde immer nur einer reagieren und Multiraumsound fällt flach.
Bei Amazon.de einkaufen, geht, wie erwartet, problemlos. Auch die Einkaufsliste kann man mit Alexa führen, allerdings muss man jedes Produkt neu ansprechen. Also „Alexa, setze Butter, Eier und Milch auf die Einkaufsliste“, funktionierte bei mir nicht. Ich musste Alexa bei jedem Produkt erneut ansprechen. Schön ist, dass die Box so eine Küchentafel ersetzen kann, weil jeder im Haushalt Dinge auf die Einkaufsliste hinzufügen kann. Leider auch die Kinder, was teils lustige Listen ergeben kann.
Eine sanfte Tonfolge ist das Signal, wenn die Weckzeit oder der Timer aktiviert ist. Beides funktioniert tadellos.
Der Sprachassistent fasst, wie auch Siri und andere Sprachassistenten die wichtigsten Tagesnachrichten zusammen, teilt die Ergebnisse von Sportturnieren zusammen und erzählt einem die Wettervorhersage. Die Deutsche Bahn hat einen Skill (Funktion von Echo), der aber keine Fahrkarten bestellt, sondern nur Fahrpläne bereithält. Ein Zugriff auf lokale Anbieter wie U- und S-Bahn oder Busunternehmen ist derzeit nicht möglich.
Es ist nicht der beste Bluetooth-Lautsprecher, aber es ist ein tolles Gadget, wenn man viele Verwendungsmöglichkeiten dafür hat. Für Sehbehinderte oder körperlich eingeschränkte Menschen ist diese Art der Sprachsteuerung sicherlich auch ein nützliches Tool. Es ist schade, dass die, bisher wenigen, Verwendungsmöglichkeiten viele kostenpflichtige Dienste beinhalten. Es bleibt abzuwarten, was an (hoffentlich kostenlosen) Skills in Deutschland noch folgen wird.
Maße | 235 x 83,5 x 83,5 mm |
Gewicht | 1064 Gramm |
Systemanforderungen | Kompatibel mit Fire OS-, Android- und iOS-Geräten |
Lieferumfang | Amazon Echo, Netzteil/Kabelund Kurzanleitung |
Kabellänge | 1,8 m |
Farben | schwarz & weiß |
Steuerarten | Lampen, Lichtschalter, Thermostate und mehr mit kompatiblen verbundenen Geräten von WeMo, Philips Hue, Netatmo, Innogy, tado° |
W-LAN Verbindung | |
Bluetoothverbindung | |
Skills von Drittanbietern möglich | |
Besonderheiten | 360° omnidirektionalen Klang |