5 Tipps für den Autokauf - sicher zum neuen fahrbaren Untersatz

Tipps für den Autokauf
 

Ratgeber Autokauf

Wer Lust auf ein neues Auto hat oder das zwangsläufig benötigt, weil das alte Fahrzeug beispielsweise nicht mehr durch den TÜV kam, steht vor einer schwierigen Entscheidung - und die bezieht sich keinesfalls nur auf den Hersteller und die Modellreihe. Fünf wichtige Tipps sollten angehende Autokäufer konsequent einhalten, beim Neu- ebenso wie Gebrauchtwagenkauf.

1. Tipp - Für eine adäquate und möglichst günstige Finanzierung sorgen

Der Autokauf kann ein kleines oder großes Loch in der Haushaltskasse und auf dem Konto hinterlassen. Überlegen Sie sich also in einem ersten Schritt, welches Budget Ihnen überhaupt zur Verfügung steht. Für einen Porsche ist freilich mehr Geld einzuplanen als für einen Fiat und die eigenen finanziellen Möglichkeiten erlauben nicht immer unbedingt den Kauf des eigenen Traumautos. Sobald das Budget erst einmal steht, können Sie sich überlegen, wie Sie den Kaufpreis finanzieren.

Die einfachste Variante ist natürlich, wenn Sie das Geld sowieso schon auf dem Konto haben. Falls nicht, müssen Sie sich die Art und Weise der Finanzierung überlegen. Teilweise bieten Autohäuser eigene Finanzierungsmodelle an, die müssen aber nicht immer die bestmöglichen Konditionen haben. Eine Alternative dazu ist das Fahrzeugdarlehen im Internet. Dann nehmen Sie einen zweckgebundenen Kredit (der Zweck ist der Autokauf) auf, erhalten vom Kreditgeber die jeweilige Summe und zahlen damit dem Händler den geforderten Preis.

Dieses Vorgehen hat gleich drei Vorteile:

  • Online-Kredite haben häufig niedrigere Zinssätze als bei Autohäusern, Filial- oder Hausbanken üblich
  • weil sie zweckgebunden sind und das Auto zugleich als Sicherheit dient, besitzen Fahrzeugdarlehen günstigere Konditionen als nicht zweckgebundene Ratenkredite
  • indem Sie das Fahrzeug per Einmalzahlung beim Händler erwerben, können Sie beworbene Rabatte nutzen oder diese aushandeln, wodurch teilweise Preisnachlässe bis zu 20 % möglich sind

Speziell dem Barzahlerrabatt (durch die Einmalzahlung) kommt beim Autokauf eine besondere Rolle zu Teil. Zwar ist denkbar, dass die Finanzierungsmöglichkeit durch den Autohändler einen günstigeren Zins hat, in der Summe lohnt sich ein Autokredit aber dennoch, wenn die Gesamtkosten durch den Barzahlerrabatt niedriger sind. Sie sollten also immer die Gesamtsumme betrachten und mindestens diese zwei Möglichkeiten direkt miteinander vergleichen.

2. Tipp - Keine falschen Kompromisse eingehen!

Beim Gebrauchtwagenkauf lassen sich Kompromisse manchmal nicht vermeiden, schließlich ist es nun einmal ein Gebrauchtwagen. Aber auch der sollte tadellose Papiere vorweisen, zudem müssen Sie unbedingt die Laufleistung und etwaige Vorschäden genau prüfen. Jeder einzelne Mängel gehört vorgebracht, ganz besonders dann, wenn der in der Annonce oder in den Papieren nicht aufgeführt ist. Wenn Sie ein schlechtes Gefühl haben oder der Meinung sind, der Händler verheimlicht etwas, ziehen Sie entsprechende Schlüsse. Es ist Ihr gutes Recht sich einfach irgendwo anders umzuschauen, ganz egal wie weit die Verhandlungen schon fortgeschritten sind.

Beim Neuwagenkauf sollten Sie auf das gewünschte Modell bestehen. Vielmals versuchen Autohändler Wagen mit umfangreicher Ausstattung oder Ladenhüter an den Mann oder die Frau zu bringen. Das wird dann häufig damit begründet, dass die Basisausstattung lange Lieferzeiten hätte - was durchaus sein kann. Sie müssen sich aber nicht zum Kauf drängen lassen: Wenn der Händler Ihr gewünschtes Fahrzeug nicht beschaffen kann, dann gehen Sie einfach zu einem anderen Händler.

3. Tipp - Keine Scham bei der Frage nach Rabatten

Am Supermarkt gibt es nichts zu verhandeln, auf dem Hof des Autohändlers hingegen schon. Eingangs haben wir bereits auf die Einmalzahlung und den Barzahlerrabatt hingewiesen. Wenn Sie den kompletten Betrag auf einmal entrichten, sollte der Händler Ihnen einen Rabatt geben. Tut er das nicht, versuchen Sie es mindestens bei zwei weiteren Händlern.

Eine weitere Rabattmöglichkeit ergibt sich, wenn Sie das Fahrzeug gleich mitnehmen. Bei Autohändlern herrscht notorische Platzknappheit, die sind folglich immer froh, wenn ein verkauftes Auto direkt vom Hof fährt. Sofern Sie das Auto direkt mitnehmen, fragen Sie auch hier nach einem Rabatt dafür. Ebenso sollten Sie Mängel vorbringen, die Neuwagen ebenso haben könnten, selbst wenn sie nur auf dem Hof standen. Bestehen Sie auf Ausbesserung oder, wenn Sie gewillt sind Mängel zu tolerieren, auf einen Rabatt.

Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten beim Autokauf zu sparen, selbst ohne Nachfrage nach einem Rabatt oder Verhandlungsgeschick. Der ADAC informiert in einem Beitrag detailliert darüber.

4. Tipp - Checkliste anfertigen und auf eine Probefahrt bestehen

Von Händlern, die eine Probefahrt verweigern, verabschiedet man sich am besten direkt wieder. Denn bei einer Probefahrt lässt sich praktisch viel Wissen über das Fahrzeug erlangen, das vielleicht nur schwer aus den Papieren herauszulesen ist. Besonders wichtig ist, dass Sie auf einen Kaltstart bestehen. Bereits warm gefahrene Fahrzeuge verhalten sich anders als solche, die "kalt" gestartet werden. Viele Mängel am Motor sind sogar nur beim Kaltstart bemerkbar, fallen bei einem schon auf Betriebstemperatur gebrachten Fahrzeug aber nicht auf.

Idealerweise überlegen Sie sich vorher eine Route - und die sollte möglichst facettenreich sein. Zögern Sie nicht das Auto gründlich zu prüfen, zum Beispiel so:

  • testen Sie Alltagsstrecken ebenso wie solche, die schnellere Geschwindigkeiten erlauben
  • führen Sie wenigstens einen schnellen Lastenwechsel durch
  • nehmen Sie auch einmal mehrere enge und scharfe Kurven
  • beschleunigen Sie unterschiedlich stark und scheuen Sie auch eine geplante, sichere und vorher angekündigte Vollbremsung nicht

Damit bekommen Sie nicht nur ein Gefühl für das Fahrzeug, sondern stellen eventuell auch etwaige Mängel fest. Achten Sie aber auf die Bereifung und die Jahreszeit. Mit Ganzjahresreifen sind die oben genannten Tests normalerweise kein Problem, sind noch Sommerreifen aufgezogen und Sie machen die Probefahrt im Spätherbst, ist eine Vollbremsung natürlich nicht ideal.

5. Tipp - Den Kaufvertrag gründlich überprüfen

Der Kaufvertrag ist gründlich zu prüfen, sowohl bei professionellen, gewerblichen Autohändlern als auch beim Kauf von Privatpersonen. Dort müssen alle Mängel und Vereinbarungen in übersichtlicher und transparenter Form festgehalten sein, ebenso wie Garantien und Gewährleistungen. Letztere sind beim Kauf von Privatpersonen nicht zu erwarten, wohl aber bei Neuwagen oder solchen, die von gewerblichen Händlern erworben werden.

Sofern es nach dem Kauf zu Problemen kommt, steht zunächst einmal Aussage gegen Aussage. Verweisen Sie beispielsweise auf einen Mängel, der sich in so kurzer Zeit nicht eingestellt haben kann und folglich schon vor dem Kauf existiert haben muss, ist besonders wichtig, dass dieser auch im Kaufvertrag stand. Anderenfalls wird sich der Verkäufer einfach darauf berufen, dass der Wagen in Ordnung war und Sie den Schaden selbst verursacht haben. Zögern Sie auch nicht, den Kaufvertrag gegebenenfalls noch einmal überarbeiten zu lassen.

Mit kühlem Köpfchen zum Autokauf

Angebote und Händler vergleichen, Finanzierungsmöglichkeiten prüfen, Rabatte aushandeln und nebenher noch das Fahrzeug auf Herz und Nieren testen. Beim Autokauf ist nichts zu überstürzen, denn es geht meist um viel Geld. Nehmen Sie sich Zeit und gegebenenfalls Hilfe aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis, falls Sie selbst kein sonderlich ausgeprägtes Wissen über oder Interesse an Automobile(n) haben.