So wird Ihr Hund wieder fressen
Die Mediziner sprechen von der Inappetanz und meinen damit die Futterverweigerung. Frisst der Hund sein Futter nicht mehr, kann das unterschiedliche Ursachen haben. Der Großteil verschwindet von allein wieder. Es können aber auch Unverträglichkeiten, Allergien und Krankheiten dahinterstecken, die einer Behandlung bedürfen.
Ursachen, warum Ihr Hund nicht frisst
- Psychische Ursachen: Einige Vierbeiner sind sehr sensibel und reagieren auf Stress mit Appetitlosigkeit. Weitaus häufiger sind die Hormone die Ursache der Nahrungsverweigerung. Während Hündinnen in der Läufigkeit einen gesunden Appetit zeigen, können die Rüden in dieser Zeit gar nicht ans Fressen denken. Darüber hinaus können Pubertät und Scheinträchtigkeit die Lust auf das Futter vermiesen. Die Trennung von Herrchen und Frauchen, ein Ortswechsel, ein Umzug, Familienzuwachs oder Silvester – all diesen psychische Belastungen, die Hunde unterschiedlich verarbeiten.
- Krankheiten: Zu den häufigsten Symptomen für Verdauungsbeschwerden, Übelkeit, Schmerzen, Zahnprobleme oder Schilddrüsenfehlfunktionen gehört die Fressunlust. Leidet der Vierbeiner krankheitsbedingt unter Erbrechen und Übelkeit, rührt er vermutlich das Futter in dieser Zeit nicht an. Zu den gefährlichen Verursachern gehören Vergiftungen und Fremdkörper im Magen. So sollten Tierhalter unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, wenn Ihr Hund auf einmal nichts mehr fressen möchte.
- Falsches Futter: Auch unter den Vierbeiner gibt es wählerische Hunde, die nicht jedes Futter annehmen. In diesem Zusammenhang kommen der Energiebedarf und das Hungergefühl mit dazu.
- Hungergefühl: Tatsächlich gibt es auch beim fressen rassetypische Veranlagungen. Während einige Rassen als besonders leichtfüttrig gelten, sind andere da schon wählerischer, wenn es um ihre Mahlzeiten geht. Eine vollkommen harmlose Ursache ist ein satter Hund, der nach einem Tag voller Leckerlies seinen Napf nicht mehr vollständig leert.
- Medizinische Behandlungen: Befindet sich der Hund in einer Therapie, nimmt Medikamente oder hat eine Operation hinter sich gebracht? Dann reagieren die Tiere darauf mit Fressunlust. Der Körper durchläuft in dieser Phase erhebliche Strapazen, die sich auf das Hungergefühl niederschlagen können. Beim Tierarzt gibt es spezielles Aufbaufutter mit einem hohen Proteingehalt, das Sie einem Hund nach einer schweren OP geben. Der Vierbeiner muss nicht so viel fressen, bekommt aber alle notwendigen Nährstoffe.
- Dominanzverhalten im Rudel: Leben in Ihrem Haus mehrere Hunde, herrscht eine gewisse Rangordnung. Im Rudel darf das ranghöhere Tier zuerst fressen. Wer in der Rangliste ganz hinten seinen Platz einnimmt, für den bleiben nur die Reste. Von daher sollten Tierhalter unbedingt dafür sorgen, dass jeder Hund ausreichend Ruhe und seinen eigenen Platz zum Fressen bekommt. Lassen Sie es niemals zu Rangeleien am Futternapf kommen.
Ab wann sollten Sie zum Tierarzt?
Im Zweifelsfall ist es immer sicherer, mit dem Hund zum Tierarzt zu fahren. Das ist der Fall, wenn weitere Krankheitssymptome parallel zur Pressunlust auftauchen, wie zum Beispiel
- Erbrechen
- Durchfall
- Entzündungen
- Blasse oder fade Schleimhäute
- Fieber
- Ein harter oder aufgeblähter Bauch
Verweigert der Vierbeiner das Futter nach einer Umstellung, sollten Sie Ihren Hund erst einmal allmählich an die neue Futtersorte gewöhnen. So empfiehlt es sich, erst ein Drittel des neuen Hundefutters in den Napf zu geben und mit der gewohnten Sorte zu vermischen. Mit jeder Futterration steigt der Anteil, sodass Sie innerhalb einer Woche Ihren Hund schonend auf das neue Futter umgestellt haben.
5 Tipps gegen schlechtes Essen beim Hund
- Der Hund sollte zur selben Zeit gefüttert werden. Diese festen Routinen wirken sich positiv auf den Verdauungstrakt aus, der sich auf die Mahlzeiten einstellt.
- Bei besonders wählerischen Hunden hilft ungesalzene Fleischbrühe, die macht jede Mahlzeit appetitlich.
- Nach ein paar Sekunden in der Mikrowelle lösen sich die Fette im Hundefutter und es nimmt einen appetitlichen und intensiven Geruch für die Vierbeiner an.
- Füttern Sie Nassfutter und Trockenfutter gemischt. Das führt zu einer höheren Akzeptanz. Zugleich sollte das Futter zum Alter des Hundes passen. Bei vielen Senioren wird auch das Geruchsempfinden sensibler, sodass sie das Futter verschmähen, dass sie über Jahre gern gefressen haben.
- Fügen Sie einen Löffel Magerquark oder Magerjoghurt zum Futter oder weichen das Trockenfutter mit warmem Wasser auf.